Reisetagebuch: Ein Tag in Dahab, Ägypten
Dahab – das kleine, entspannte Fischerdorf am Roten Meer. Ursprünglich war Dahab überhaupt nicht auf meiner Reiseroute, aber ein paar Backpacker, die ich in Kairo getroffen habe, schwärmten so sehr davon, dass ich einfach nicht widerstehen konnte. Also, Ticket gebucht und ab in den Bus Richtung Sinai-Halbinsel. Und ich muss sagen: Die spontane Entscheidung war ein Volltreffer!
In Dahab angekommen, hat mich direkt das Wetter begrüßt – warm, sonnig und eine leichte Brise vom Meer. Mitte Oktober ist es hier nicht mehr brütend heiß, sondern angenehm bei so 28 Grad. Morgens und abends kann es sogar ein bisschen kühler sein, sodass man auch mal einen leichten Pullover einpacken sollte. Perfektes Klima, um den Tag draußen zu verbringen, aber trotzdem genug Wärme, um auch ins Wasser zu springen, was ich definitiv genutzt habe!
Ich hab mir eine kleine Unterkunft direkt am Strand gebucht, das Seven Heaven. Das ist ein einfaches Hostel, das aber genau diesen lockeren, familiären Backpacker-Vibe hat, den ich so mag. Die Besitzer und das Personal waren super entspannt und haben mir direkt ein paar Tipps für Ausflüge gegeben. Nach dem Einchecken hab ich mich erstmal im Hostelrestaurant hingesetzt, das direkt am Wasser liegt. Hier saß ich mit einem frisch gepressten Mangosaft, die Füße im Sand und den Blick aufs türkisblaue Meer – besser kann ein Tag echt nicht beginnen.
Am ersten Tag habe ich beschlossen, die berühmten Tauch- und Schnorchelplätze hier auszutesten. Dahab ist unter Tauchern nämlich der absolute Geheimtipp, und selbst als Schnorchler hat man hier echt Glück, weil das Riff direkt vor der Küste beginnt. Ich hab mir im Hostel eine Maske und Flossen ausgeliehen und bin zum Blue Hole gefahren, einem der bekanntesten Schnorchelspots hier. Der Ort ist fast mystisch – ein kreisrundes, tiefblaues Loch mitten im Riff, das extrem tief runtergeht. Es soll wohl bis zu 130 Meter tief sein, und die Farben und Korallen hier sind wirklich unfassbar schön. Ich hab Stunden damit verbracht, einfach durch die Unterwasserwelt zu gleiten und die bunten Fische und Korallen zu beobachten. Das Wasser war angenehm warm, sodass ich ohne Probleme lange draußen bleiben konnte.
Nach dem Schnorcheln war ich natürlich total hungrig, also bin ich zurück ins Dorf gefahren und hab mich auf die Suche nach etwas zu essen gemacht. Dahab hat so viele kleine Restaurants und Cafés, die direkt am Wasser liegen, dass die Wahl echt schwerfällt. Ich hab mich dann für ein Restaurant namens Ali Baba entschieden, das viele typisch ägyptische Gerichte anbietet. Ich hab mir Koshari bestellt, ein Gericht aus Reis, Nudeln, Linsen, Kichererbsen und einer würzigen Tomatensauce, und ich war total begeistert. Dazu gab’s frisch gebackenes Fladenbrot und ein paar Dips – alles super günstig und super lecker!
Am Nachmittag hab ich mir ein Fahrrad gemietet und bin einfach ein bisschen die Küste entlang gefahren. Die Straße am Meer ist perfekt für eine kleine Radtour und man hat ständig den Blick auf das Rote Meer auf der einen Seite und die Berge des Sinai auf der anderen. Dahab ist klein und gemütlich, überall sind Cafés, kleine Shops und Tauchschulen. Der Verkehr ist ziemlich entspannt, sodass Radfahren hier wirklich Spaß macht. Unterwegs hab ich ein kleines Beduinen-Café entdeckt und bin eingekehrt, um ein Minztee zu trinken. Der Tee wird traditionell in kleinen Gläsern serviert und ist perfekt, um sich ein bisschen zu entspannen und die Szenerie auf sich wirken zu lassen.
Am Abend hatte ich noch ein kleines Highlight auf dem Plan: eine Kameltour bei Sonnenuntergang. Normalerweise bin ich kein großer Fan von geführten Touren, aber hier in Dahab gibt es eine Tour, bei der man mit einem Beduinenführer durch die Wüste reitet, und das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Die Kamele hier sind ruhig und gut gepflegt, und die Tour ging nur knapp eine Stunde, sodass es für das Tier auch nicht zu anstrengend wurde. Der Ritt in die Wüste war absolut magisch. Die Sonne ging langsam unter und tauchte die Berge und den Sand in ein tiefes Orange. Es war total ruhig, nur das Knirschen des Sandes und das Geräusch der Kamele. Als wir oben auf einem kleinen Hügel ankamen, hielt der Beduine an und wir setzten uns hin, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Das war echt einer dieser Momente, die sich für immer ins Gedächtnis brennen – total friedlich und surreal schön.
Zurück im Dorf, hab ich den Tag in einem kleinen Restaurant namens El Fanar ausklingen lassen. Das ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Reisende, und es gibt hier oft Live-Musik. Ich hab mir Falafel und ein bisschen Baba Ghanoush bestellt und dazu einen Granatapfelsaft. Die Stimmung war super entspannt, und ich hab mich schnell mit ein paar anderen Backpackern ausgetauscht, die auch den Tag über am Blue Hole geschnorchelt hatten. Wir haben ein bisschen über unsere Erfahrungen gesprochen und Tipps für andere Reiseziele in Ägypten geteilt.
Alles in allem war mein Tag in Dahab genau die Art von Erlebnis, das ich auf Reisen liebe – entspannt, spontan und voller kleiner, unvergesslicher Momente. Dahab ist so ein Ort, an dem man leicht hängen bleiben könnte, weil die Atmosphäre so herzlich und die Landschaft so atemberaubend ist. Wer mal in Ägypten ist und eine Pause vom Großstadttrubel in Kairo oder den touristischen Hotspots wie Luxor braucht, dem kann ich Dahab echt empfehlen. Hier kann man einfach die Seele baumeln lassen, die Natur genießen und die Wärme der Einheimischen spüren.
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